Sehr geehrte Frau Dzafic!
Ich danke Ihnen herzlich für Ihr Interesse an den Aufgaben der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und Ihren Beitrag auf unserer Online-Dialogplattform. Zunächst möchte ich festhalten, dass derzeit tatsächlich von allen Notenbanken des Eurosystems gemeinsam an einer neuen Euro-Banknotenserie gearbeitet wird. Das bedeutet allerdings keine neue Währung, sondern es wird lediglich bei der zweiten Euro-Serie eine Veränderung des Banknotendesigns vorgenommen – genauer gesagt geht es dabei um eine weitere Verbesserung der Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten. Das Ersetzen älterer Banknotenserien durch neue Geldscheine, die dem gegenwärtigen Höchstmaß an Sicherheit entsprechen, ist gängige Praxis bei allen Währungen – so wurden etwa auch die alten österreichischen Schilling-Banknoten immer wieder durch aktualisierte Serien ersetzt.
Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB, www.ecb.int) ist die mittelfristige Sicherung von Preisstabilität, wobei Preisstabilität als ein Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von unter, aber nahe bei 2 % gegenüber dem Vorjahr definiert wird. Seit Einführung des Euro war die EZB in der Erreichung dieses Ziels äußerst erfolgreich. Mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,95% in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens blieb die Inflationsrate stets im angestrebten Zielkorridor. Ich kann Ihnen versichern, dass die EZB alles in ihrer Macht stehende tun wird, um ihr Mandat auch in Zukunft vollständig zu erfüllen. Die Preisstabilität des Euro wird durch die Einführung einer neuen Banknotenserie in keinster Weise gefährdet. Unabhängig von besagter neuer Banknotenserie wird der Euro also auch in Zukunft seine Kaufkraft bewahren.
Zu Ihrer zweiten Frage möchte ich festhalten, dass gerade der Aspekt der Fälschungssicherheit ein gewisses Maß an Geheimhaltung notwendig macht. Bei der Verbesserung des Banknotendesigns geht es in erster Linie darum, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten, um die hohe Fälschungssicherheit der Banknoten dauerhaft zu gewährleisten und die Sicherheitsmerkmale für die breite Öffentlichkeit benutzerfreundlich zu gestalten. Veränderte Sicherheitsmerkmale jetzt schon publik zu machen, würde diese Ziele konterkarieren.
Ihre dritte Frage betreffend, darf ich Sie auf die Antworten verweisen, die auf dieser Plattform zu ähnlich gelagerten Fragen bereits gegeben wurden:
www.direktzu.at/oenb/messages/26719
www.direktzu.at/oenb/messages/25282
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Duchatczek
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