Sehr geehrter Herr Eisele!
Gold stellt nach wie vor aus einer Vielzahl von Gründen einen wichtigen Bestandteil der Währungsreserven dar. Es leistet einen wichtigen Beitrag als strategische Reserve zur Risikominderung und Portfoliodiversifizierung. Hinzu kommt, dass Gold nach wie vor emotional und psychologisch für viele Menschen eine enorme Rolle spielt.
Die offiziellen Währungsreserven der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) betrugen im Juni 2010 15,753 Mrd EUR. Annähernd 60% davon – mit einem Marktwert von 9,1 Mrd EUR – entfielen dabei auf Gold. Die Goldreserven beliefen sich auf 9 Mio Feinunzen, das sind rund 280 Tonnen. Des Weiteren setzen sich die offiziellen Währungsreserven aus Devisenreserven sowie Reservepositionen und Sonderziehungsrechten beim Internationalen Währungsfonds (IWF, www.imf.org) zusammen: www.oenb.at/isaweb/report.do?lang=DE&report=11.1
Die Goldreserven der OeNB liegen großteils an den wichtigen Goldhandelsplätzen – wie beispielsweise London oder Zürich. Dies bedeutet eine Erleichterung für die Abwicklung von Goldgeschäften, da die hohen Transport- und Versicherungskosten entfallen.
Bereits der Verkauf von kleinen Beständen von Zentralbankgold kann erhebliche Auswirkungen auf den Goldpreis haben. Aus diesem Grund wurde zur Stabilisierung des Goldmarktes 1999 das erste Goldabkommen unterzeichnet. Im August 2009 wurde das Abkommen zum dritten Mal erneuert und die Volumina der Goldverkäufe für die nächsten fünf Jahre festgesetzt. Für die OeNB – wie auch für alle anderen Abkommensteilnehmer – besteht daher im Rahmen des Abkommens die Möglichkeit zu Goldverkäufen.
Schlussendlich muss festgehalten werden, dass der Goldbestand der OeNB im Verhältnis zur Größe unserer Währungsreserven und unserer Volkswirtschaft durchaus angemessen ist und derzeit kein Erfordernis besteht, die gehaltene Position zu verändern.
Hinsichtlich Ihrer Detailfragen ersuchen wir Sie um Verständnis, dass wir geschäftsbezogene Daten aus Vertraulichkeitsgründen nicht veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen Peter Zöllner
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