Diese Plattform ist ab 12. November 2012 inaktiv. Die Abstimmung für Beiträge ist geschlossen. Bereits veröffentlichte bzw. beantwortete Beiträge stehen jedoch auch weiterhin zur Information zur Verfügung.

Beantwortet
Autor Franz Köhler am 26. August 2010
25465 Leser · 25 Stimmen (-1 / +24) · 1 Kommentar

Barer & unbarer Zahlungsverkehr

IBAN und BIC

Warum benötigt man für den neuen Zahlungsverkehr die BIC ?

In der IBAN ist die Bankleitzahl des betreffenden Geldinstituts enthalten.

Die BIC ist daher redundant und liefert keine zusätzliche Information.

Für die sichere und eindeutige Abwicklung einer Überweisung sollte die IBAN ausreichend sein.

Je weniger Zahlen man auf einer Überweisung anzugeben braucht, um so weniger Fehler können passieren.

Wurde da zuwenig nachgedacht ?
Wem nützt die BIC ?

+23

Über diesen Beitrag kann nicht mehr abgestimmt werden, da er bereits beantwortet wurde.

Antwort
von Mag. Dr. Wolfgang Duchatczek am 08. Oktober 2010
Mag. Dr. Wolfgang  Duchatczek

Sehr geehrter Herr Köhler!

Die IBAN (International Bank Account Number) ist die internationale Darstellung einer Bankverbindung. Sie enthält neben dem ISO-Länderkennzeichen und einer Prüfziffer auch die bisherige Kontonummer.

Je nach Land und den dort üblichen Kontonummern bzw. Bankleitzahlen hat die IBAN einen unterschiedlichen Inhalt. Eine österreichische IBAN beginnt immer mit AT gefolgt von der Prüfziffer und umfasst, wie von Ihnen angesprochen, neben der Kontonummer auch die Bankleitzahl.

Für eine Überweisung innerhalb Österreichs ist die Angabe der IBAN ausreichend, da in dieser alle national benötigten Informationen für eine Überweisung enthalten sind. Sie können dies auch auf den neuen Belegen für Zahlungsanweisungen erkennen, wo Sie neben dem Feld „BIC“ folgenden Hinweis lesen können: „Ein BIC ist immer verpflichtend, wenn die Empfängerin IBAN ungleich AT beginnt“.

Wie oben bereits erwähnt, enthält die IBAN je nach Land unterschiedliche Informationen und die Verwendung von Bankleitzahl und Kontonummer erfolgt nicht in jedem Land auf die gleiche Weise wie in Österreich. Das liegt daran, dass es unterschiedliche Systeme und Standards gibt und nicht alle Länder Bankleitzahl und Kontonummer im gleichen Format nutzen. Daher ist die Angabe der IBAN für internationale Zahlungen nicht ausreichend, sondern es wird zusätzlich der BIC benötigt um eine Transaktion durchzuführen.

Der BIC (Bank Identifier Code) stellt eine internationale Bankleitzahl dar und enthält Informationen über das Bankinstitut, das Land und den Ort sowie über die entsprechende Filiale. Er ist für die Abwicklung von Transaktionen notwendig. Rein technisch sorgt der BIC dafür, dass die Zahlung ihren Weg in das richtige Land und schlussendlich zur richtigen Empfängerbank findet. Die IBAN spezifiziert dann das Konto des Empfängers bei der Empfängerbank.

Die derzeitige doppelte Kennzeichnung durch BIC und IBAN ist also einer technischen Notwendigkeit geschuldet. Selbstverständlich gibt es aber Pläne in Zukunft auf den BIC zu verzichten. Die Verwendung von BIC und IBAN wird jedoch zumindest so lange andauern, bis auch grenzüberschreitend ohne BIC ein reibungsloser Zahlungsverkehr gewährleistet werden kann.

Ihr Argument, dass mehr anzugebende Zahlen auch eine potentielle Fehlerquelle darstellen und die IBAN länger als die bisherige Kontonummer ist, ist richtig. Daher gibt es in der IBAN auch eine zweistellige Prüfziffer, durch welche schon bei der Eingabe der IBAN diese auf formale Richtigkeit geprüft wird. Dadurch können Fehler bei der Eingabe verringert werden.

Weitere Informationen über den genauen Aufbau von IBAN und BIC finden Sie auch unter folgendem Link: www.oenb.at/de/zahlungsverkehr/allgemeine_Informationen/i...

Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Duchatczek

Kommentare (1)Öffnen